Was ist eine (mobile) Split-Klimaanlage?
Eine Split-Klimaanlage besteht aus zwei getrennten Geräten, die durch eine Leitung verbunden sind. Das Innengerät entzieht der Raumluft Wärme, die vom Kältemittel aufgenommen und über das Außengerät an die Außenluft abgegeben wird. Für die feste Installation wird eine Kernbohrung benötigt, um die Leitung zu verlegen, mit der das Kältemittel transportiert und das Kondensat (Wasser) vom Innengerät abgeführt werden kann.
Bei einer mobilen Split-Klimaanlage (z.B. der Midea PortaSplit) sind beide Geräte beweglich und über einen flexiblen Schlauch verbunden, der die Leitungen enthält. Das Innengerät ist wesentlich großer, da den Kompressor enthält, um das Gewicht des Außengerätes gering zu halten.
Wie installiere ich eine mobile Split-Klimaanlage?
Die Klima kann durch die verbauten Rollen direkt zum Aufstellort geschoben werden. Das leichtere Außengerät wird entweder durch eine geöffnete Tür auf einem Balkon oder Terasse abgestellt oder mithilfe der beiliegenden Halterung an der Außenseite des Fensters befestigt. Dann wird die Tür oder das Fenster so weit wie möglich wieder geschlossen und der verbleibende Spalt optional mit der ebenfalls beiliegenden Abdichtung wieder verschlossen. Auf die Abdichtung habe ich verzichtet, weil die Öffnung sehr schmal und hinter einem Vorhang ist. Zuletzt wird sie an die Steckdose angeschlossen, eingeschaltet und auf die Zieltemperatur gestellt.
Für wen ist eine mobile Split-Klimaanlage sinnvoll?
Wenn eine konventionelle Split-Klimaanlage aufgrund der notwendigen Kernbohrung oder des Preises ausscheidet, verbleiben nur noch die mobilen Optionen für eine aktive Kühlung.
Gegenüber den verbreiteten Monoblock-Geräten haben mobile Split-Klimaanlagen mehrere Vorteile:
- Sie sind aufgrund der Split-Technik wesentlich effizienter. Laut Stiftung Warentest haben sie bei gleichem Stromverbrauch etwa die 4-fache effektive Kühlleistung. Dadurch sinken die Stromkosten erheblich.
- Die maximale Kühlleistung ist erheblich besser. Mit der PortaSplit bekomme ich einen Raum (Südseite) problemlos auf 16 Grad bei über 30 grad Außentemperatur. Bei einem Monoblock ist nach wenigen Grad unter Außentemperatur Schluss, weil für jeden Liter heißer Abluft immer genau ein Liter warme Außenluft zurückströmen muss. Auch ein Zweischlau-Umbau behebt diesen Nachteil nicht.
- Sie sind (innen) leiser. Zwar ist der Kompressor bei der PortaSplit ebenfalls im Innengerät verbaut, dieser regelt sich aber schnell runter, sobald die Zieltemperatur erreicht oder der Eco-Modus aktiviert ist. Der Lüfter ist ebenfalls wesentlich leiser, weil nicht die gesamte Abwärme über die Luft abtransportiert werden muss.
Eine mobile Split-Klimaanlage sollte also gegenüber einem Monoblock-Gerät die erste Wahl sein, wenn die (temporäre) Aufstellung des Außengerätes kein Problem darstellt. Probleme können hier sein:
- Fensterhalterung: Die zwei beiliegenden Fensterhalterungen sollten mit den allermeisten Fenstern kompatibel sein. Jedoch kann ich nicht ausschließen, dass mit es der ein oder anderen Bauform nicht funktioniert. Bei einem Balkon oder einer Terasse, besteht dieser Fall nicht, da eine Aufstellung am Boden immer möglich ist.
- Außengerät: Auch wenn sich der Kompressor im Innengerät befindet, macht der Lüfter im Außengerät abhängig von der Leistung ein leises, aber hörbares Geräusch. Durch gezielte Einstellungen kann man das stark verringern. Direkte Nachbarn im MFH könnten sich dadruch gestört fühlen, auch wenn es tatsächlich im erlaubten Bereich liegt. Das selbe gilt für die Optik des Außengerätes.
- Kondensat: Das Kondenswasser (ca. 0,5 Liter pro Stunde) wird standartmäßig über einen Schlauch am Außengerät abgeführt. Entweder man lässt es direkt am Fenster auf den Boden tropfen oder fängt es wie ich auf und gießt damit die Balkonpflanzen. Wenn beides nicht möglich ist, kann man das Wasser auch am Innengerät ablassen. Hierfür wird aber ein sehr flacher Behälter benötigt oder das Innengerät muss erhöht werden.
Der Preisunterschied von ca. 900 Euro für die Midea PortaSplit gegenüber Monoblock-Geräten ab ca. 300 Euro, sollte ein untergeordnetes Kriterium sein, da man bei z.B. 500 Betriebsstunden im Jahr leicht 100 Euro mehr für Strom ausgibt und dabei sogar ein viel schlechteres Ergebnis hat.
Praxisbericht
Ich habe die Midea PortaSplit seit einem Jahr in Betrieb und bin mit der Leistung zufrieden. Vorher hatte ich ebenfalls eine mobile Split-Klimaanlage, die Trotec PAC 4400.
Vorteile und Grund für den Wechsel sind
- Geringer Kaufpreis: Nur 900 Euro anstatt den 1700 Euro für den Nachfolger Trotec PAC 4600
- Effizienter: Die Portasplit hat zwar etwas weniger Kühlleistung, erreicht diese aber mit dem halben Stromverbrauch
- Smart Steuerbar: Bei der Trotec ging das nicht und ich hatte nichtmal mehr die Fernbedienung
- Lautstärke: Die Trotec war (evtl. aufgrund des Alters) deutlich lauter, während die PortaSplit außen auf geringer Stufe kaum zu hören ist
Die allgemeinen technischen Daten lasse ich weg, die lassen sich überall leicht finden. Ich werde es auf Erfahrungswerte aus dem Alltag beschränken.
Die App ist meiner Meinung nach nicht so gut. Die Einrichtung war wegen laufender Entwicklung inkompatibel mit der Anleitung und bietet keinen Mehrwert. Probiert sie gerne aus und berichtet, ob es besser geworden ist. Ich steuere die PortaSplit in Home Assistant über die Midea Smart AC HACS-Integration. Die wichtigsten Funktionen für mich sind Zieltemperatur, Lüfterstufe (1-100%) und Kompressorleistung (100%, 75%, 50%).
Im Betrieb (Kompressor aktiv) verbraucht die PortaSplit 250 bis 1000 W. Bewährt hat sich bei mir die Einstellung von Lüfter und Kompressor auf 50%, weil sich die 400 W Verbrauch, dann gut mit der Balkon-PV abdecken lassen und der Betrieb ziemlich leise ist.
Kondenswasser fällen an Tagen mit viel Betriebsstunden etwa 5 Liter an. Ich sammle das in einer Gießkanne, gebe Flüssigdünger dazu und gieße damit die Balkonpflanzen. Sonst würde es den ganzen Tag in den Hof oder die Markise des Nachbarn unter mir tropfen.
Da morgige Tag (01.07.2025) sehr heiß (37 Grad) wird, werde ich ihn für einen Extremtest nutzen. Der Das Ergebnis wird hier in den kommenden Tagen ergänzt.
Folgende Abbildung zeigt den Verlauf des 02.07.2025. Als Referenz zur Temperatur des gekühlten Schlafzimmers (blau) dient das Büro (grün). Beide Räume starten mit 24 Grad und um 10 Uhr startet die Klima mit maximaler Leistung. Die Temperatur sinkt sehr schnell auf 20 und später auf 19 Grad und wird dann gehalten, obwohl die Außentemperatur von 25 auf 41 Grad steigt. Der Balkon befindet sich Richtung SSW im 2. OG, weshalb es hier morgens noch etwas kühler ist, bis er inkl. Außengerät direkt von der Sonne beschienen wird. Bei ca. 19 Grad schafft es die PortaSplit den Raum nur noch langsam zu kühlen, obwohl die Leistungsaufnahme deutlich unter dem Maximum liegt. Dafür gibt es 2 mögliche Erklärungen:
- Die PortaSplit fängt bereits 3 Grad über der Zieltemperatur an, die Leistung des Kompressors zu drosseln
- Das Kältemittel R32 benötigt im Betrieb eine relativ hohe Verdunstungstemperatur, wodurch bei 19 Grad Raumtemperatur nicht genügend Kältemittel verdunsten kann, wie der Kompressor verdichten könnte. Dadurch müsste dieser ebenfalls die Leistung reduzieren.
Ab ca. 16 Uhr wurde die Tür des Schlafzimmers zum Flur geöffnet. Durch den Temperaturanstieg steigt sofort die Temperatur und Leistungsaufnahme.
